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Hexentreffen 2020 – Anmeldung

September 28th, 2019 | Posted by Konstantin Mahler in Frauen im Luftsport | Uncategorized

Der Traum vom Fliegen ist wohl so alt wie die Menschheit und eint Nationen und Kulturen weltweit. Bevor dieser Traum allerdings umgesetzt werden konnte, bereitete er zunächst Kopfzerbrechen, schlaflose Nächte und spornte zu waghalsigen Unternehmungen an. Wer heute geradezu selbstverständlich „abhebt“, tut dies auch getragen auf den Schwingen derer, die mit großem Enthusiasmus, Einfallsreichtum und Mut an der Verwirklichung dieses Traums arbeiteten.

Insbesondere für Frauen hieß die Erfüllung dieses Traums lange Zeit jedoch mehr als nur die Gesetze der Physik zu überwinden. Es ist noch nicht lange her, da galten Frauen im Luftsport als exotische Randerscheinung und darüber, wie erwünscht ihre Teilhabe gewesen sein mag, lässt sich bestenfalls spekulieren. So spiegelt die Geschichte des Treffens deutscher Luftsportlerinnen auch die Entwicklung des Frauensegelfluges in der BRD wieder und sie beginnt unter anderem mit dem Wunsch einer jungen Frau nicht nur teilnehmen zu dürfen, sondern, getragen von ihrer Leidenschaft für den Flugsport, auch mitgestalten zu können.

Die damals erst 16 jährige Ingrid Blecher beginnt 1961 als einziges Mädchen im Club mit dem Segelflug und entwickelt sich schnell zu einer ehrgeizigen und erfolgreichen Pilotin. Durch zahlreiche Rekorde und beachtenswerte Wettkampfleistungen erlangt sie zudem bald über ihren Heimatflugverein auf der Eisernhardt bei Siegen hinaus Bekanntheit. Durch ihre vielzähligen Reisen knüpft sie Kontakte zu anderen Pilotinnen, die sich wie sie in einer Sportart, in der Frauen noch stark unterrepräsentiert sind, etablieren möchten und die allen Widerständen zum Trotz einfach mehr wollen.

1974 reift die Idee, ein Treffen mit dem Zweck der Förderung von Segelfliegerinnen ins Leben zu rufen und das erste Treffen dieser Art findet schon bald darauf im März 1975 auf dem Flughafen Siegerland statt. Was vor 45 Jahren im überschaubaren Kreis begann, hat sich bis zum heutigen Tag zu dem Fliegerinnentreffen in Deutschland entwickelt. Während damals 26 Frauen und Fred Weinholtz, damaliger Vorsitzender der Bundeskommission Segelflug, die Zukunft des Frauensegelflugs vordenken, vereinen die heutigen „Hexentreffen“ jährlich mehr als 120 flugsportbegeisterte Teilnehmerinnen.

Ingrid Blechers Teilnahme am 2. Internationalen Damen-Segelflugwettbewerb in Polen befeuert durch den Kontakt zu den bereits in Trainingslagern organisierten „Ostblockmädchen“ den sportlichen Ehrgeiz. Sie hat bei ihrer Rückkehr nicht nur neuen Enthusiasmus im Gepäck, sondern auch der Name „Hexentreffen“ wird in Anlehnung an den „Baba Jaga Club“ etabliert.

Der Leistungszuwachs im Frauensegelflug ist danach kaum mehr zu bremsen. Das beschwingte Engagement und die Vernetzung in den Hexentreffen schafft schon bald die Grundlage für die erste deutsche Segelflugmeisterschaft der Frauen (1979), die Einrichtung von Trainingslagern und Bildung der 1. Nationalmannschaft. Bereits 1980 scheint sich der Wunsch nach gleichberechtigter Teilhabe am Flugsport erfüllt zu haben, was die Notwendigkeit der Hexentreffen durchaus hätte in Frage stellen können. Doch die geknüpften Bande halten und bis heute ist kein Ende der Treffen in Sicht.

Seither wechseln sich Pilotinnen deutschlandweit als Gastgeberinnen ab und jedes Jahr besteht die Möglichkeit, in spannenden Vorträgen, Diskussionsrunden und Aktivitäten rund um den Luftsport die Begeisterung und die Liebe zur Fliegerei zu teilen und zu feiern. Die jährlichen Treffen bieten dabei Hexen aller Luftsportarten die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen und sich über spannende Themen wie z.B. Flugzeugbau, Wettkampf und Reisen auszutauschen.

Vom 24. bis 26. Januar 2020 wird wieder ein Treffen stattfinden. Katharina, Tanya und Edith vom Kurhessischen Verein für Luftfahrt freuen sich auf ein Wiedersehen in Marburg, einer der ältesten Universitätsstädte Deutschlands.

Anmeldung bitte auf der Webseite: hexentreffen2020.jimdosite.com

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