Ballonsport
Wie funktioniert die Ballonfahrt?
Sowohl Heißluftballone als auch Gasballone funktionieren nach dem Auftriebsprinzip des Archimedes. So, wie ein Schiff im Wasser schwimmt, schwebt der Ballon im „Meer der Lüfte“: Sein Auftrieb entspricht der Masse der von ihm verdrängten Umgebungsluft, und ist der Auftrieb größer als die Gewichtskraft des gesamten Ballons (also Gewicht des Gases in der Hülle + Rüstmasse + Insassen), dann steigt er nach oben. Dass die Masse des Ballons auch tatsächlich geringer ist als die der von ihm verdrängten Umgebungsluft, wird dadurch erreicht, dass man seine Hülle mit einem Gas (= „Traggas“) füllt, welches „leichter als Luft“ ist. Beim Gasballon ist das Wasserstoff oder Helium, das Traggas des Heißluftballons ist „nichts als heiße Luft“. Die Luft in der Hülle des Heißluftballons wird mit Hilfe eines Brenners erhitzt, welcher mit Propangas betrieben wird. Das Propangas ist also nicht das „Traggas“ des Heißluftballons (Propangas ist schwerer als Luft!), sondern lediglich der „Treibstoff“, um das Traggas „heiße Luft“ zu erzeugen. Transportiert wird das Propangas in Flaschen aus Aluminium oder – heute eher üblich – Edelstahl, und über ein Schlauchsystem wird es schließlich in den Brenner geleitet. Das laute Fauchen, dass auch in einiger Entfernung zum Heißluftballon noch zu hören ist, ist das Geräusch des Brenners, der in kurzen Abständen bedient wird. Heizt der Pilot häufiger oder länger, so erhitzt sich die Luft in der Hülle und der Ballon steigt. Durch Abkühlung gerät der Ballon nach kurzer Zeit wieder ins Sinken, so dass der Ballonfahrer erneut nachfeuern muss.
Das Sinken des Ballons kann jedoch durch das Öffnen eines Ventils im Top der Hülle beschleunigt werden. Dieses Ventil ermöglicht das Ablassen einer größeren Menge heißer Luft in kurzer Zeit; es wird vor allem bei Wettbewerben häufiger eingesetzt und verwandelt das „Sinken“ des Ballons dabei hin und wieder in einen „kontrollierten Absturz“, welcher vom Boden aus an einer deutlichen Deformation der Hülle zu erkennen ist. Spätestens bei der Landung dient das Ventil außerdem dazu, die Ballonhülle restlos zu entleeren.
Warum „fahren“ Ballone?
Ballone „fahren“ nur in Deutschland; überall sonst auf der Welt tut der Ballon das, was Flugzeuge oder Vögel auch tun: Fl… ! Diese sprachliche Tradition hat ihre Wurzeln in der Luftschifferei, welche dank Graf Ferdinand von Zeppelin in Deutschland ihren Triumphzug um die Welt begann.
Damals, als die ersten Luftschiffe die Werfthallen in Manzell am Bodensee verließen (die LZ 1 startete am 2. Juli 1900 zu ihrer Jungfernfahrt), gab es noch keine speziell ausgebildeten Luftfahrer oder Piloten, weil ja die Luftfahrt selbst noch in den Kinderschuhen steckte. Was lag also näher, als erfahrene „Kapitäne zur See“ für das Führen von Luftschiffen zu gewinnen? Die Zeppeline waren in ihrem Strömungsverhalten durchaus mit Schiffen vergleichbar, und der „Luftschiffer“ manövrierte sein Gefährt mit einem großen, hölzernen Steuerrad, so, wie es der Seemann auch tat. Der Zeppelin ist also durch das „Meer der Lüfte gefahren“, und diese sprachliche Tradition hat bis heute Bestand. Sie gilt für alle Luftfahrzeuge, die sich nach dem Prinzip „Leichter als Luft“ fortbewegen: Heißluftballone, Gasballone und moderne Luftschiffe.
Wie sicher ist der Ballonsport?
Diese Frage lässt sich leicht beantworten: Der Ballonsport ist sehr sicher!
Die Technik moderner Heißluftballone ist höchst zuverlässig. In fast allen heute üblichen Heißluftballon-Typen stehen mindestens zwei vollkommen unabhängige Brennersysteme zur Verfügung. Trotz seiner Flexibilität, welche für ausreichend „Federung“ bei härteren Landungen unerlässlich ist, ist der Korb sehr stabil; auch die Hüllen sind strapazierfähig.
Damit das so bleibt, werden Ballone regelmäßig gewartet und gepflegt. Denn: Einmal jährlich wird das komplette Gerät von einem Prüfer des Luftfahrtbundesamt (LBA) auf seinen ordnungsgemäßen Zustand hin inspiziert. Die Auflagen und Sicherheitsanforderungen in Deutschland sind streng – und das ist gut so: Der Heißluftballon wird so zum sicheren Luftfahrzeug und Sportgerät.
Dennoch: Eine Fehlerquelle bleibt – der Mensch. Doch die Pilotenausbildung für Ballonfahrer in Deutschland ist anspruchsvoll, und vor allem in Ballonsportvereinen wird der „Nachwuchs“ über Jahre aus- und weitergebildet. Schließlich soll er mal die wertvollen vereinseigenen Ballone fahren!
Die Ausbildung reicht da weit über den eigentlichen Unterricht hinaus: Wertvolle Erfahrungen werden von Ballonfahrergeneration zu Ballonfahrergeneration weitergegeben, der „Neuling“ fährt unter den strengen Augen der „alten Hasen“, und der ständige Austausch von neuen Erkenntnissen unter Gleichgesinnten sorgt für intensivste Beschäftigung mit der „Materie“: Wetter, Technik, Luftrecht usw. Vor allem aber sind die im Verein organisierten „Hobbypiloten“ frei von jedem Druck: Sie müssen mit der Ballonfahrerei kein Geld verdienen.
Wenn die Wetterlage mal unsicher ist, bleibt das wertvolle Gerät eben verpackt – und alle Beteiligten sicher am Boden. Denn wer die Ballonfahrerei aus Leidenschaft betreibt, der will vor allem eins: Noch öfters Ballonfahren!
Obige Informationen von: http://bsfo.freiballon.info